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Unser Vogelschutzgebiet im Regnitztal - die Blaumeise

Bis jetzt wurden vorwiegend Vögel beschrieben, die normalerweise erst bei aufmerksamer Suche und nur vereinzelt gefunden werden. Heute will ich einmal einen kleinen hübschen „Allerweltsvogel“ beschreiben, bei dem jeder vielleicht schon die Gelegenheit hatte, ihn im Garten, jetzt im Winter am Vogelhaus oder an der Meisenkugel, im Park oder im Gebüsch am Weg oder eben in unserem Vogelschutzgebiet zu sehen und zu hören. Doch sein Verhalten und Leben sind nicht minder spannend.

Die Blaumeise ist ein kleines, springlebendiges Vögelchen, das lediglich ein Gewicht von etwa 10g auf die Waage bringt und bis zu 5 Jahre alt wird. Leider erreicht sie dieses Alter nur selten, die meisten Blaumeisen sterben noch in ihrem ersten Lebensjahr durch viele Fressfeinde wie Greifvögel, kleine Jäger wie Katzen und Marder, durch Parasiten oder extreme Witterungsverhältnisse.
Sie sind in fast ganz Europa und bis zum Schwarzen Meer und Nordafrika zu finden.

Die Blaumeisen gehören zu den Teilziehern, d.h. aus den nördlichen Regionen ziehen sie im Winter in südlichere, wärmere Gegenden, während sie bei uns normalerweise den Winter über standorttreu sind.
Blaumeisen sind Höhlenbrüter und sind deshalb oft darauf angewiesen, dass Nistkästen für sie aufgehängt werden, da Höhlen in Bäumen nur noch ausnahmsweise zu finden sind.

Die Blaumeisen haben meist zwei Jahresbruten, bei denen sie bis zu 15 Eiern ausbrüten.
Nach ca. 15 Tagen schlüpfen die Jungen, oft an verschiedenen Tagen. Sie sind bereits nach 20 Tagen, die sie als Nesthocker fest im Nest sitzen, flügge, das heißt  sie fliegen schon selbstständig aus.
Die Blaumeisen haben beim Brüten eine strenge Rollenverteilung, das Weibchen brütet vorwiegend die Eier aus, während es vom Männchen mit Nahrung versorgt wird.

Danach ist die Aufgabe der Vogeleltern, die Sprösslinge mit Nahrung zu versorgen und ihnen zu zeigen, wo sie Nahrung finden können. Im Frühjahr, wenn noch wenig Insekten, Würmer und andere kleinen Tiere zu finden sind, werden auch viel Blattläuse verfüttert. Deshalb ist es für uns wichtig, auf Gifte im Kampf gegen die Blattläuse zu verzichten, da damit durchaus auch kleine Blaumeisen vergiftet werden könnten. Ansonsten fressen sie Sämereien und, vorwiegend im Winter, auch Körner.

Der Winter ist für die kleinen Vögel eine sehr harte Zeit, sie besitzen eine Körpertemperatur von 39 bis 40 Grad und so besteht die Gefahr, dass sie sehr schnell auskühlen. Sie sind auf windgeschützte Plätze angewiesen und werden deshalb auch oft im Winter zu zweit in den Nistkästen angetroffen, wo sie sich gegenseitig wärmen.

In unseren Gärten können wir Menschen helfen und dafür sorgen, dass entsprechende windgeschützte Plätze vorhanden sind und während der wirklich harten Winterzeit etwas Fettfutter. Wichtig ist dabei zum einen, dass nach Beginn der Fütterung zum Wintereinbruch auch den ganzen Winter ohne Unterbrechung gefüttert wird. Allerdings sollte mit Eintritt der wärmeren Frühlingstage und dem Auftreten von Insekten und anderen Nahrungsquellen das Füttern allmählich eingestellt werden. Damit werden die Tiere veranlasst, wieder nach Insekten und ähnlichem zu suchen, was auch die beste Ernährung für die zu erwartenden Jungvögel ist.

In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Spaß und Erfolg bei der Vogelbeobachtung nicht nur im Vogelschutzgebiet, sondern vielleicht auch zu Hause am Fenster.