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Treffen der „Arbeitsgruppe Landwirtschaft“ des Bund Naturschutz Baiersdorf mit den Landwirten von Baiersdorf im Feuerwehrhaus von Wellerstadt am 05.02.2020

Nach dem erfolgreichen Volksbegehren „Rettet die Bienen“ war große Freude beim BN – im Gegensatz zu vielen Landwirten, die den Eindruck hatten, dass sie als die Hauptschuldigen für das Insektensterben hingestellt würden und jetzt deshalb noch weitere Nachteile zu tragen hätten. Auch Aktionen des Bund Naturschutz wie „Rettet die Bienen und die Bauern“ konnten daran nichts ändern.

Um die Lage der örtlichen Landwirte in Baiersdorf besser zu verstehen, wurde deshalb vom BN Baiersdorf, „Arbeitsgruppe Landwirtschaft“ unter Leitung von Frau Dr. Biwank ein gemeinsames Treffen organisiert.
Mit positiver Erwartung aber auch etwas gemischten Gefühlen sind sich also die örtlichen Landwirte und Teilnehmer des BN Baiersdorf am 05.02.2020 um 20:00 begegnet.
Umso erfreulicher verlief nach einer kurzen Kennenlernphase die Diskussion, bei der vor allem den Landwirten die Gelegenheit gegeben wurde, ihre Situation und Schwierigkeiten zu schildern.
Und es gibt überwältigend viele Schwierigkeiten, besonders für Bauern mit kleineren Betrieben, wie es bei unseren Bauern durch die Bank der Fall ist.
Die Preise für Lebensmittel sind bei uns derart niedrig - Deutschland ist von allen Industrienationen das Land mit den geringsten Lebensmittelpreisen - dass es schwierig ist alleine davon eine befriedigende Existenz aufzubauen mit einem Einkommen und einer Arbeitsstundenanzahl, die denen eines Normalverdieners mit fester Stundenzahl und festem Einkommen entsprechen.
Erschwerend kommt hinzu, dass der Boden in unserer Flur hauptsächlich magerer Sandboden ist.
Um ausreichende Erträge zu erzielen, ist es vor diesem Hintergrund schwierig, ganz auf mineralischen Dünger, Unkrautbekämpfungsmittel und Schädlingsbekämpfungsmittel zu verzichten.
Und dann ist der Gewinn, der aus den Feldfrüchten bzw. der Tierhaltung erzielt wird auch noch abhängig vom Wetter und von der Gesundheit und dem Gedeihen der  Pflanzen und Tiere.
Abhängig von den Welt-Marktpreisen schwankt die Vergütung, die für das jeweilige landwirtschaftliche Produkt erzielt wird. Sie ist keineswegs abhängig vom Aufwand, der für die Produktion nötig ist, sondern von dem, was die Händler gerade zahlen.
Und dazu kommen auch noch Schäden durch unvorsichtiges Verhalten von vielen Menschen, die z.T. mit Fahrrad, Kindern und Hunden quer über die Felder gehen, auch während der Vegetationszeit von März bis September, Pflanzen dadurch zertreten oder schädigen und Lebensmittel oder Viehfutter durch Hundekot mit oder ohne Beutel verunreinigen.
Die Lebensmittel, die von unseren Landwirten produziert werden, sind unsere Lebensgrundlage. Leider werden jedoch die Produzenten davon bei uns nicht so respektiert, wie sie es verdienen.
Nachdem die allgemeine Unzufriedenheit mit der Politik hinsichtlich der Landwirtschaft erst einmal zum Ausdruck gebracht worden war und auch die Unzufriedenheit mit den Aktionen des Bund Naturschutz - dem nach Eindruck der Bauern, die Bienen wichtiger sind als die Bauern – wurde jedoch versöhnlich die Ortsgruppe Baiersdorf dabei ausgenommen: „Mit euch kann man ja reden!“.
Nach dem offiziellen Teil der Veranstaltung kam es noch zu offenen und wertschätzenden Gesprächen, die bis kurz vor Mitternacht andauerten.
Ein weiteres Treffen können sich beide Seiten gut vorstellen.