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Rettet unseren Exerzierplatz!

Liebe Mitglieder und Freunde des BUND Naturschutz,

Bereits mehrfach haben sich der BUND Naturschutz und der Landesbund für Vogelschutz gegen die Überbauung eines Drittels des bestehenden Exerzierplatz-Biotops und für die Nutzung von Standortalternativen für die geplanten Bauvorhaben der Universität ausgesprochen. Von diesem landesweit bedeutenden Biotop ist nur der nördliche Teil als Naturschutzgebiet ausgewiesen und somit vor Bebauung geschützt.

Baumaßnahmen bedrohen das Naturschutzgebiet Exerzierplatz

Auch wenn das Max-Planck-Institut (MPI) für die Physik des Lichts in diesem Jahr sein zehnjähriges Jubiläum feiert und bereits 2016 das neue Gebäude auf dem ehemaligen Exerzierplatz bezogen hat, hält der BUND Naturschutz (BN) an seiner Normenkontrollklage gegen den zugrunde liegenden Bebauungsplan der Stadt Erlangen fest. Er will damit verhindern, dass eine ökologisch wertvolle Fläche im Süden des ehemaligen Exerzierplatzes noch weiter zerstört wird.

Der BUND Naturschutz fordert die Stadt Erlangen auf, den Bebauungsplan unverzüglich dahingehend zu ändern, dass keine weiteren Gebäude auf dem Areal entstehen können.

Das MPI entstand auf einem 15 ha großen Gelände, das im Gegensatz zum restlichen Teil des Exerzierplatzes und gegen die Forderungen der Naturschützer nicht als Naturschutzgebiet ausgewiesen wurde. Nur 25 ha blieben geschützt, obwohl das gesamte 40 ha umfassende Areal als landesweit bedeutsames Biotop ausgewiesen war.

Doch die Stadt als Eigentümer gab das Teilstück im März 2011 zur Bebauung frei. Grundlage war der Bebauungsplan 380 („Exerzierplatz“), der zwar formal korrekt zu Stande gekommen war, nach Meinung des BN aber unter Missachtung von zwingenden Naturschutzrechten. Deshalb hätte aus Sicht der Naturschützer das MPI keine Baugenehmigung bekommen dürfen.

Dr. Rainer Hartmann, Vorsitzender der Erlanger Kreisgruppe des BUND Naturschutz kritisiert massiv die aktuellen Baumaßnahmen östlich des MPI. „Durch ein Gutachten im Auftrag des BUND Naturschutz konnten im Umkreis des Max-Planck-Instituts zahlreiche Zauneidechsen nachgewiesen werden. Die Dichte der streng geschützten Art ist besonders entlang der Staudtstraße beachtlich. Diese Fläche wird zurzeit als Ablageplatz für Bauaushub verwendet. Dadurch wird der Lebensraum der Zauneidechse nachhaltig zerstört.

Gegen den zugrunde liegenden Bebauungsplan strengte der BN-Landesverband im April 2012 eine Normenkontrollklage vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof (VGH) an, unter anderem wegen Verletzung von Naturschutz-Vorschriften. Dennoch wurde im Juli 2013 mit dem Bau begonnen. Die Klage, die auch vom Landesbund für Vogelschutz und der Bürgerinitiative „Rettet den Exer“ unterstützt wurde, hatte keine aufschiebende Wirkung.  Leider wurde der im Oktober 2016 angesetzte Verhandlungstermin beim Bayerischen Verwaltungsgerichtshof aufgrund des Nichterscheinens des städtischen Vertreters aus gesundheitlichen Gründen vertagt. Der für das Frühjahr 2017 angekündigte Ersatztermin wurde leider bis zum heutigen Tag nicht vollzogen.

zur Pressemitteilung

17.07.2019


Nach Angaben der Stadt Erlangen haben im Sommer 2009 670 Erlanger Bürgerinnen und Bürger rechtskräftige Einwände gegen den geplanten Bebauungsplan abgegeben.

Diese Einsprüche wurden bisher noch gar nicht ordnungsgemäß im Erlanger Stadtrat behandelt. Eine vorgezogene Genehmigung und Durchführung von Baumrodungen wäre eine grobe Missachtung demokratischer Rechte durch die Verwaltung. „Die vorgeschriebene Auswertung der Bürgereinsprüche und gerechte Abwägung der vorgebrachten Argumente durch den zuständigen Stadtrat dürfen auf keinen Fall zur Farce degradiert werden!“, so Doris Tropper, die erste Vorsitzende der BN-Kreisgruppe Erlangen. „Und das entscheidende, vom Volk gewählte Gremium würde damit umgangen! “

Dort, wo heute noch das landesweit bedeutende Biotop des ehemaligen Exerzierplatzes besteht, möchte die Stadt eine Fläche von über 110.000 Quadratmetern neu bebauen lassen.

Dadurch würde sich die vorhandene Freifläche von 39 Hektar Größe um fast ein Drittel verringern. Zurück bliebe im Wesentlichen nur noch die als Naturschutzgebiet ausgewiesene Fläche (25 Hektar), die jedoch zu klein ist, um ausreichenden Lebensraum für die vorkommenden, gefährdeten Tier- und Pflanzenarten zu bieten.

Auch für die Bewohner der umgebenden Stadtteile würde sich das beliebte Naherholungsgebiet drastisch verkleinern. Eine Prüfung von alternativen Standorten für das Bauvorhaben der Universität, um dieses wertvolle Gebiet zu erhalten, hat bisher nicht stattgefunden.

Lesen Sie dazu auch unsere Pressemitteilung vom Februar 2010 und die Pressemitteilung vom Juli 2010.

Ausführliche Darstellung auf der Seite der Bürgerinitiative "Rettet unseren Exerzierplatz".

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