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Ein Fass ohne Boden

Rhein-Main-Donau-Kanal - 30 Jahre nach Eröffnung neue massive Eingriffe in die Natur

Planung und Bau des Rhein-Main-Donau-Kanals führten zu 20-jährigen Protesten gegen die groß- flächige Landschafts- und Umweltzerstörung für den Bau der 171 km langen Gesamtstrecke des Kanals zwischen Bamberg und Kelheim. Inzwischen sind die beiden über 50 Jahre alten Schleusen auf Erlanger Stadtgebiet, die Schleuse Kriegenbrunn und die Schleuse Erlangen, schon seit längerer Zeit marode und sollen nun jeweils nebenan völlig neu gebaut werden. Hier- für ist erneut ein massiver Eingriff in die Natur notwendig.

Beiderseits der Schleuse Erlangen, sowie nörd- lich der Schleuse Kriegenbrunn, sind Ver- schwenkungen des Kanals auf einer Länge von zusammen über drei Kilometer Länge notwen- dig. Dies erfordert großflächige Rodungen der angrenzenden Waldflächen im Umfang von über 19,5 Hektar Wald- und Gehölzflächen sowie einen massiven Flächenverbrauch innerhalb von Landschaftsschutzgebieten der Stadt Erlangen. Zusätzlich werden 4,2 Hektar geschützter Sand- kiefernwald unwiderruflich zerstört. Der Bau wird einen massiven CO2-Ausstoß zur Folge haben. Außerdem summieren sich die Kosten der beiden Schleusensanierungen auf etwa 600 Mil- lionen Euro. Damit übersteigen sie die Gesamt- kosten der Stadtumlandbahn und vermutlich auch deren graue Energie.

Für den Neubau in Kriegenbrunn haben die Rodungsarbeiten bereits begonnen. Trotzdem kann das Mammutprojekt noch gestoppt wer- den. Der BUND Naturschutz Ehrenvorsitzende Hubert Weiger besuchte dazu im Dezember die Schleuse Erlangen für einen Pressetermin. Jetzt soll mit einer Petition an den Bundestag doch noch die Notbremse gezogen werden. Wir hoffen, dass viele Unterzeichnende ein starkes Signal nach Berlin schicken. Der Neubau ist in Zeiten der Klimakatastrophe vollkommen aus der Zeit gefallen.

Petition an den Deutschen Bundestag

Am 29.01.2023 wurde die Petition 145374 fertiggestellt. Nach Bearbeitung durch die Bundestagsverwaltung ist eine 4-wöchige Mitzeichnung möglich.

https://epetitionen.bundestag.de/content/petitionen/_2023/_01/_29/Petition_145374.html

Wortlaut der Petition

Die Neubauten der beiden Schleusen in Erlangen, Schleuse Kriegenbrunn und Erlangen, erfordern einen immensen Eingriff in die Natur und zerstören wichtige Biotope für den Artenschutz. Der enorme Flächenverbrauch und die hohen Kosten müssen verhindert werden. Verzichten Sie auf dieses sinnlose Millionengrab und erhalten Sie unsere wertvolle Natur.

Begründung

Für die 171 km lange Gesamtstrecke des Kanals zwischen Bamberg und Kelheim mussten insgesamt 16 riesige Schleusenbauwerke errichtet werden. Dabei sind die beiden über 50 Jahre alten Schleusen auf Erlanger Stadtgebiet, die Schleuse Kriegenbrunn und die Schleuse Erlangen, schon seit längerer Zeit marode und sollen nun jeweils nebenan völlig neu gebaut werden.
Nun zeigt sich, dass das sogenannte „Jahrhundertbauwerk“ Rhein-Main-Donau-Kanal schon nach wesentlich kürzeren Zeiträumen saniert werden muss und dabei erneut erhebliche Eingriffe in Natur und Landschaft sowie empfindliche Waldverluste verursacht, die in Zeiten der Klimakrise äußerst kritisch zu sehen sind. Außerdem verursachen die geplanten Baumaßnahmen wiederum gewaltige Kosten. So liegen die Kostenschätzungen für die beiden Schleusen zusammengenommen bereits bei weit über 600 Millionen Euro.
Beiderseits der Schleuse Erlangen sowie nördlich der Schleuse Kriegenbrunn sind Verschwenkungen des Kanals auf einer Länge von zusammen über drei Kilometer Länge notwendig. Dies erfordert großflächige Rodungen der angrenzenden Waldflächen mit Umfang von über 19,5 Hektar Wald- und Gehölzfächen sowie einen massiven Flächenverbrauch innerhalb von Landschaftsschutzgebieten der Stadt Erlangen. Zusätzlich werden 4,2ha Sandkiefernwald unwiderruflich zerstört (Schutzstatus nach §30 Bundesnaturschutzgesetz).
Für die beiden Neubauten werden unzählige Tonnen an Beton verbaut. Für dessen Herstellung sowie den Transport und die notwendigen Erdbauarbeiten ist ein CO2-Ausstoss in erschreckenden Umfang notwendig. Dieses ist angesichts des Klimanotstands der Stadt Erlangen und der zu erwartenden Gütertransporte auf dem Rhein-Main-Donau-Kanal nicht zu rechtfertigen.
Wir fordern ein Umdenken in der Verkehrspolitik. Statt Neubau muss der Bestand saniert werden. Wir können uns nicht erlauben, den ökologisch-ökonomischen Alptraum bis zur Eröffnung des Kanals zwischen Bamberg und Kehlheim ein zweites Mal zu durchleben. Alle damaligen Schätzungen des Güteraufkommens wurden weit untertroffen und sind rückläufig. Die verkehrspolitische Bedeutung ist niedriger als je zuvor.
Wir müssen jetzt die Notbremse ziehen! Die beiden Schleusen Erlangen und Kriegenbrunn dürfen nicht auf Kosten wertvoller Flächen neu gebaut werden.