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Unser Vogelschutzgebiet im Regnitztal - der Kuckuck

Der Kuckuck ist in jeder Beziehung ein ganz besonderer Vogel, dessen Rufe wir oft auch in unserem Vogelschutzgebiet hören können. Damit stecken die Kuckuck-Männchen ihre Reviere ab, die heftig gegen Rivalen verteidigt werden. Kuckuck-Weibchen kümmern sich nicht um Reviere, sind stets und überall willkommen und paaren sich immer wieder mit verschiedenen Partnern.

Zwischen Ende April und Anfang Juli legt ein Weibchen neun bis zwölf, manchmal bis zu 25 Eier in fremde Nester. Größe und Farbe der Eier variieren stark. Die weiblichen Tiere sind auf eine bestimmte Wirtsvogelart geprägt und vererben das entsprechende Aussehen ihrer Eier, angepasst an die Eier der Wirtsvögel. Die Eier werden meist direkt in das Nest, teilweise aber auch außerhalb gelegt und dann mit dem Schnabel in das Nest transportiert.

Liegt ein Kuckucksei im Nest, ist die Brut des Wirtsvogels verloren. Nach dem Schlüpfen schiebt der erst wenige Stunden alte Jungkuckuck nacheinander sämtliche Eier und die bereits geschlüpften Stiefgeschwister über den Nestrand und lässt sich alleine "bewirten". Häufige Wirtsvögel sind Teichrohrsänger, Wiesenpieper, Neuntöter, Hausrotschwanz, Rotkehlchen, Bachstelze und sogar der winzige Zaunkönig; in Europa sind mehr als 100 Vogelarten bekannt, die dem Kuckuck als Wirt dienen.
Die Nestlingszeit des jungen Kuckuck beträgt - abhängig vom Wirtsvogel - 19 bis 24 Tage. Auch danach bettelt er noch sehr auffällig und wird oft noch länger von den Stiefeltern gefüttert. Es gibt sogar Beobachtungen, nach denen er auch von anderen Vögeln bedient wird.

Der Kuckuck ist ein eher scheuer Vogel, man hört ihn, aber sieht ihn nur sehr selten. Er ist ca. 34 cm lang und kann ein Gewicht von bis ca. 130g erreichen, seine Lebenserwartung beträgt bis zu 10 Jahren.
Der Kuckuck ist ein Insektenfresser und zu seinen Lieblingsspeisen gehören Raupen, Heuschrecken, Käfer und Libellen, auch einmal ein Ei von einem Singvogel und allerhand Kleintiere. Es zeichnet ihn aus, dass er haarige Raupen von Schmetterlingen und Faltern frisst, die andere Vögel verschmähen.
Der Kuckuck ist ein Zugvogel. Als Langstreckenzieher fliegt er im Herbst nach Afrika und bleibt südlich des Äquators, bis es bei uns wieder Frühling wird. Erst gegen Ende April kommt er zurück, exakt zur Brutzeit der "Wahl-Eltern" seiner Kuckuckskinder - eigentlich. Aber aufgrund des Klimawandels hat der Zugvogel in der letzten Zeit Probleme. Bei uns beginnt der Frühling inzwischen immer früher und das Weibchen kommt häufig zu spät - die Brutsaison hat schon ohne sie begonnen. Es wird vermutet, dass das der Grund ist, warum nahezu alle Länder West- und Mitteleuropas seit längerem rückläufige Zahlen melden.