Unser Vogelschutzgebiet im Regnitztal - Die Kiebitze
Es ist bereits ein paar Jahre her, da rief mich ein Bauer aus Hemhofen an, um mich um Mithilfe zu bitten, beim Retten einiger Gelege von Kiebitzen auf einem Acker bei Wellerstadt.
Es war etwa Mitte März, der Bauer wollte einen Acker umbrechen und hatte festgestellt, dass mehrere Paare von Kiebitzen geschäftig zum Acker flogen oder dort längere Zeit saßen. Und tatsächlich war festzustellen, dass dort offensichtlich einige Gelege der Kiebitze waren, die wir mit Hilfe eines Vertreters vom Landesbund für Vogelschutz auch ausfindig machen konnten und kennzeichnen konnten, sodass es möglich war den Acker umzubrechen, ohne die Gelege zu zerstören.
Die Kiebitze werden auch die Akrobaten der Lüfte genannt, sie fallen auf durch ihr schwarz-weißes Federkleid, das Federhäubchen am Kopf, ihre halsbrecherischen Flugmanöver in der Luft und die Rufe wie Ki-wiet oder Wit-wit-wit.
Leider wurden in den darauf folgenden Jahren die Kiebitzpaare immer weniger, die in Wellerstadt ausfindig gemacht werden konnten, und in diesem Jahr (2019) konnte gerade noch ein Pärchen beobachtet werden, das sich dann aber einen anderen Nistplatz gesucht hat. Schade.
Deshalb berief Bürgermeister Galster einen runden Tisch ein, mit Landwirten, Jägern, Mitarbeitern der Unteren Naturschutzbehörde, Vertretern vom Landesbund für Vogelschutz, Vertretern vom Bund Naturschutz, einer Hundetrainerin und nicht zuletzt den Fraktionsvorsitzenden der verschiedenen Parteien, um hier günstigere Bedingungen für die Zukunft zu schaffen. Alle haben ihre Mitarbeit zugesagt.
Fest steht, wir brauchen die Mitarbeit wirklich Aller, das heißt auch die der Baiersdorfer Bürger, die dort spazierengehen, radfahren, mit Kindern und Hunden unterwegs sind.
Die Kiebitze sind sehr scheu, wenn am Weg ein Spaziergänger vorbeigeht, sind sie meist nicht beunruhigt. Bleibt der Spaziergänger aber stehen oder geht gar in Richtung des Nestes, fliegt der Vogel auf und das Nest wird verlassen, die Eier kühlen ab.
Erwachsene, Kinder oder Hunde, die sich in der Nähe des Nests aufhalten, empfindet der Kiebitz als große Bedrohung und verlässt sein Nest.
Was uns allen klar sein muss, wie interessant auch manchmal die Vögel auf den Feldern und Wiesen sind oder die Blumen oder überhaupt das Laufen durchs hohe Gras …ab Anfang März fängt es an, auf den Wiesen zu sprießen, das Getreide, der Mais oder was sonst noch alles angesät wurde beginnt zu wachsen und bis zum Ende der Wachstumsperiode ist ein Betreten der Felder für Mensch und Tier tabu, da es Schaden sowohl für die Landwirte als auch für die Natur bedeutet.
Auch ab Anfang März bis Juli ist damit zu rechnen, dass der Kiebitz sein Nest baut, brütet oder seine Jungen aufzieht. Ende Juli ist das Brutgeschäft normalerweise beendet.
Wir bitten deshalb alle Baiersdorfer Bürger um Mithilfe und um Achtsamkeit beim Schutz der Kibitze und auch der anderen Vögel und Tiere in unseren Regnitzauen.