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BUND Naturschutz kritisiert eiligen Zuschlag für Landesgartenschau

Stärkere Berücksichtigung ökologischer Belange nötig!

Mai 2016

Der Erlanger BUND Naturschutz (BN) bedauert die eilige Vergabe der Landesgartenschau mit einem Konzept, das viele Fragen offen lässt und insgesamt fragwürdig ist. Daher kritisiert die BNKreisgruppe Erlangen insbesondere die bisher bekannt gewordenen Pläne zur Einbeziehung der Talaue der Regnitz in eine Landesgartenschau.
Allgemein haben Gartenschauen nach Auffassung des BUND Naturschutz dort einen Sinn, wo damit offenkundige Missstände beseitigt und wo im Zuge von Sanierungen Flächen neu und dauerhaft begrünt werden.
Doch in dem bislang vorliegenden Erlanger Gartenschaukonzept für das Regnitztal ist das nicht der Fall, weil es in der grünen Talaue so gut wie nichts mehr zu begrünen gibt.
Stattdessen droht dort durch umfangreiche Erschließungen ein erheblicher Verlust an vorhandenem Grün sowie eine neue Verlärmung innerhalb des Landschaftsschutzgebiets. Dessen Zweckbestimmung, auch die heimische Tier- und Pflanzenwelt innerhalb dieses überregionalen Grünzugs nachhaltig zu sichern, wird dabei ausgeblendet. Statt der bislang überwiegend sanften Erholungsformen befürchtet der BUND Naturschutz die Erschließung und Beunruhigung abseits gelegener natürlicher Lebensräume und die Vertreibung vorkommender streng geschützter Tierarten.
Ebenso fordert der BN, die wichtige Funktion der Talaue als Überschwemmungsgebiet und für den Hochwasserabfluss nicht einzuschränken.

Wir dürfen in diesem Zusammenhang daran erinnern, dass Erlangen im Jahr 1982 unter dem Titel „Grün in Erlangen“ schon einmal eine Gartenschau ganz anderer Art durchgeführt hat. Mit einem Netz von Grünachsen hat dieses Konzept dafür das gesamte Stadtgebiet einbezogen und auf sanfte Art und Weise in allen Stadtteilen Verbesserungen in den Grün- und Freiräumen geschaffen.
„Das damalige Konzept muss noch heute als wesentlich moderner und innovativer bezeichnet werden als das jetzt vorgestellte Konzept“, so Herbert Fuehr, Vorsitzender der BN-Kreisgruppe Erlangen. „Mit diesem droht letztlich die „Verschlimmbesserung“ einer ökologisch wertvollen Talaue. Deswegen muss es auch möglich sein, die imRegnitztal liegenden Bestandteile des Gartenschaukonzepts grundsätzlich auf den Prüfstand zu stellen.“
„Wenn es die Stadt Erlangen wirklich ernst meint mit Berücksichtigung ökologischer Belange und mit Bürgerbeteiligung, dann muss sie nun einen Projektbeirat einberufen, dem Vertreter der Naturschutzverbände angehören“, so BN-Vorsitzender Herbert Fuehr.
Dieser müsse laufend über den Planungstand informiert werden und echten Einfluss auf die weitere Planung - auch auf deren Grundzüge - erhalten. Der BUND Naturschutz ist dann auch bereit, sich in einem solchen Projektbeirat einzubringen und daran mitzuwirken.

zur Pressemitteilung vom 20.05.2016