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Sommer 2015

Am Schild (Informationstafel), das sich an dem Wanderweg am nördlichen Rand der Wiese befindet, haben wir einen Kasten montiert, aus dem man unsere informativen Flyer mitnehmen kann.

So hat uns auch eine junge Frau aus Atzelsberg angesprochen, die für ihre in diesem Jahr geborene Tochter einen Apfelbaum auf der Wiese pflanzen möchte. Das wird dem Anlass entsprechend feierlich gestaltet.

Leider mussten wir an vielen Apfelbäumen die Krankheit "Schwarzer Rindenbrand" feststellen. Informationen dazu gibt es unter www.geisenheimer-obstbau.de.  Es handelt sich um eine neu auftretende Krankheit und es wurde deswegen von der Kreisfachberaterin zum Schutz der Bäume Weißanstrich empfohlen. Damit haben wir im Mai gleich begonnen und haben alle jungen und alle betroffenen Bäume mit Kalk-Kasein-Farbe gestrichen. Da der sich besonders auf totem Holz vermehrende Pilz nicht bekämpft werden kann, müssen wir den Astschnitt von der Wiese entfernen. Und gerade wegen der vielen Totholzbäume ist der Schutz durch den Weißanstrich besonders wichtig. Die Totholzbäume und -stümpfe sind notwendig als Lebensraum für unzählige Insekten-, Vogel- und Säugetierarten und gewährleisten die Artenvielfalt und damit den ökologisch äußerst wertvollen Standort Streuobstwiese. Wir werden über unsere Erfahrungen mit dem Weißanstrich, der jährlich wiederholt werden muss, weiter berichten.

Außer von dieser Krankheit sind einige ganz junge Bäume durch die Schafe und Ziegen des Wanderschäfers geschädigt worden. Deshalb wollen wir keine Beweidung der Wiese mehr zulassen, da die Schäden durch den Verbiss an der Rinde zum Teil erheblich sind und die Bäume stark zurückgeschnitten werden mussten, um die Verletzungen zu verkraften. Jede Verletzung der Rinde bietet auch dem Schwarzen Rindenbrand Einlass. Einen auf verschiedenen Höhen rund um den Stamm angefressenen Apfelbaum Geflammter Kardinal haben wir mit einem Lehmverband versorgt, der die Wundheilung fördern soll.Der im letzten Jahr erworbene Hochgrasmäher tut guten Dienst. Damit ist es möglich, auch unter den teilweise tief herabhängenden Baumkronen zu mähen. Wir haben damit begonnen, das gemähte Gras wegzurechen und unter die Baumkronen zu legen, damit die Wiese an sich magerer und damit artenreicher wird und andererseits sich um die Bäume herum nährstoffreicher Boden entwickeln kann. Der östliche Teil der Wiese, auf dem sich überwiegend sehr alte, große Kirschbäume befinden, konnte von einem Bauern mit einem Oldtimer-Traktor Baujahr 1968 mit abzuklappendem Überrollbügel und Mulchmäher gemäht werden. Das knapp 1 ha große Areal haben wir abgerecht, und die enorme Menge Gras, die wegen zwischenzeitlichen Regens als Futter für Tiere nicht mehr geeignet war, wurde von dem Bauern auf seine Felder gebracht. Wir wären mit der Kompostierung einer so großen Masse überfordert gewesen.

Im August beim Praxistag Sommer-Obstbaumschnitt wurden unter Anleitung und tatkräftiger Mitarbeit von Baumwart Roger Beuchert die Bäume auf dem dicht bepflanzten Teil der Wiese so kräftig zurückgeschnitten, dass es auch hier möglich war, mit dem Oldtimer-Traktor und  Mulchmäher durchzufahren. Das gemähte Gras, das wegen der extremen Trockenheit eher Stroh ist, haben wir auch zu einem großen Teil weggerecht und wollen das sehr feine Material doch möglichst selber kompostieren. Es kommt darauf an, ob sich dafür Mitarbeiter engagieren wollen.