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Viel Lob erntete der BUND Naturschutz, als die Kreisgruppe Erlangen am 23.10.2016 auf ihrer Streuobstwiese in Atzelsberg den Kennenlernpfad einweihte.

Bildergalerie der Eröffnung

„Ich lerne hier Erstaunliches“, sagte Erlangens Umweltbürgermeisterin Susanne Lender-Cassens. Nämlich eine riesige und mit viel Engagement gepflegte Artenvielfalt, außerdem eine „anfassbare Natur“. Und  eine zudem essbare: Beim Rundgang über den Pfad mit seinen insgesamt 15 erklärenden Tafeln konnten die Gäste nicht nur viel über die Besonderheiten der Streuobstwiese erfahren, sondern auch mehrere Sorten Äpfel – alles Fallobst –  kosten. Auch in ihrer hanseatischen Heimat habe es früher mal Streuobstwiesen gegeben, sagte die Grünen-Politikerin. Aber die seien alle verschwunden. Von einst weit über 1000 Sorten gebe es heute gerade mal fünf, die den Massenkonsum bestimmten. Irgendwie könne auch die Stadt als Besitzerin des Grundstücks stolz sein, dass gerade hier die Artenvielfalt bereichert werde.

Dabei wäre die Wiese in Atzelsberg beinahe ebenfalls dem Kommerz geopfert worden, wie Ralf Jähnert betonte, der stellvertretende Bürgermeister vom Marloffstein (auf deren Gebiet das Areal liegt). Zunächst sei sie der Grillplatz der Erlanger gewesen, dann habe es sogar eine Anfrage gegeben, auf dem idyllischen Grundstück, das der Stadt Erlangen gehört, einen Hotelkomplex zu errichten. Aber das habe abgeschmettert werden können. Seit 2009 ist der BN der Pächter, und seitdem werde dieses Kleinod geschützt und gepflegt. Als Naturschutz-Experte im Erlanger Umweltamt wisse er das zu schätzen, aber auch als Privatmann: Seine Joggingstrecke führe hier entlang, verriet er, und er genieße es, dabei den Wechsel der Jahreszeiten zu verfolgen.

Für den stellvertretenden Landrat des Kreises Erlangen-Höchsstadt, Christian Pech, liegt die Wiese mit dem neuen Lehrpfad voll im Trend „hinaus in die Natur“. Am Rand einer Wanderstrecke gelegen, habe  sie  dank der wertvollen Arbeit der BN-Kreisgruppe nicht nur großen Erholungswert, sondern  erfülle noch einen weiteren wichtigen Zweck: Sich mit der Vielfalt der Natur zu beschäftigen und mit der Frage, warum nicht mehr getan wird, um sie wie in Atzelsberg zu erhalten.

Der 1. Vorsitzende der Kreisgruppe, Herbert Fuehr, dankte in erster Linie der BN-Arbeitsgemeinschaft Streuobstwiese und ihrer Leiterin Ursula Grasse für die viele ehrenamtliche Arbeit, die das 2,5 Hektar große Gelände mit seinen 400 zum  Teil sehr alten, aber auch rund 100 neu gepflanzten Bäumen zu einer Perle in der Kulturlandschaft gemacht hätten. Was im einzelnen geschaffen wurden, welche Vielfalt es zu entdecken und zu erleben gebe, das erschließe sich jetzt durch den Kennenlernpfad. Der wurde nur durch viele ehrenamtliche Arbeit und einen Zuschusse der Sparkassenstiftung Bildung. Natur und Umwelt möglich. Ursula Grasse denkt nach eigenen Worten schon daran, hier eine kleine Baumschule einzurichten.

Der Pfad führt, am Wanderweg beginnend, auf einem gemähten Streifen zu den 15 sehr anschaulich gestalteten Tafeln. Einig waren sich die Teilnehmer in der Hoffnung, dass der Pfad allen vor Augen führe möge, wie aufwendig und wertvoll der Erhalt der Vielfalt sei. Das könnte manchen davor abhalten, sich ungeniert am Obst zu bedienen, das dem BN gehört. Das geschah schon häufig. Als sei die Wiese ein Selbstbedienungsladen, nur ohne Kasse.

Hier können Sie den Artikel der Erlanger Nachrichten nachlesen: Link

Den Flyer zum Kennenlernpfad finden Sie hier

Zur Bildergalerie der Eröffnung geht es hier